Persönlicher Erfahrungsbericht über Infrarotheizung

Über mich: Mein Name ist Martin Lembke. Ich bin 56 Jahre alt und wohne in einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein. In dem Haus, das sich nahe der Ostseeküste befindet, wohne ich seit 25 Jahren. An dieser Stelle möchte ich über meine persönlichen Erfahrungen mit Infrarotheizungen berichten.


Meine alte Ölheizung war in die Jahre gekommen und erfüllte nicht mehr die strengen Abgaswerte. Die Heizungsfirma, bei der ich Stammkunde bin, riet mir zu einer Neuanschaffung. Der Austausch von Brenner und Heizkessel würde sich bei meinem Heizungsfabrikat nicht lohnen. Natürlich wurde mir seitens der Heizungsfirma auch gleich ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Ich entschied mich jedoch nicht sofort, weil mir die Kosten von 8000 Euro recht hoch erschienen. Aus diesem Grund informierte ich mich über Alternativen.

Ich entschied mich für eine Infrarotheizung

Bei der Recherche nach einem Haus im Wintergünstigen Heizungssystem traf ich auch auf Infrarotheizungen. Meine Frau war zunächst etwas skeptisch, weil sie vermutete, dass derartige Heizsysteme einen hohen Stromverbrauch haben. Daher stellte ich ziemlich genaue Berechnungen an. Dazu informierte ich mich, welche Heizleistungen für unsere Räume erforderlich sind. Dabei stellte sich heraus, dass die Kosten für den Stromverbrauch etwas höher sind, als die Kosten für das Heizöl.

Dieser Nachteil wird aber wieder ausgeglichen. Zum einen fallen keine Installationskosten für eine Infrarotheizung an. Ein weiterer Punkt ist, dass keine Wartungen erforderlich sind. Für die jährliche Wartung meiner Ölheizung fielen immer ungefähr 200 Euro an. Mussten auch noch Filter oder Düsen ausgetauscht werden, waren die Ausgaben noch höher. Dann kam auch noch die Gebühr für die Abgasuntersuchung des Schornsteinfegers hinzu. Das waren auch noch etwa 50 Euro. Alle diese Unkosten fallen bei Infrarotheizungen nicht an.

Nachdem ich meine Berechnung angestellt hatte, ging ich davon aus, dass die Energiekosten für eine Wärmewellenheizung nicht wesentlich höher sein konnten als die jährlichen Gesamtkosten für die Ölheizung. Folgende Punkte waren für mich interessant:

  • Geringe Anschaffungskosten
  • Einfache Installation
  • Wartungsfreier Betrieb einer Infrarotheizung
  • Heizungskeller kann anders genutzt werden

Die Planung wurde konkreter

Nachdem ich meinen Entschluss gefasst hatte, teilte ich dem Chef meiner Heizungsfirma mit, dass ich mich für eine Infrarotheizung entschieden hätte. Der schlug nur die Hände über den Kopf und riet mir mit Nachdruck davon ab. Er argumentierte, dass ich eine komplett neue Elektroinstallation benötigen würde. Zudem erzählte er von den hohen Energiekosten und den angeblich gesundheitsschädlichen Strahlen von Infrarotheizungen.

Diesen Argumentationen konnte ich nicht so ganz folgen und suchte deshalb ein Unternehmen auf, das sich auf den Vertrieb von Elektroheizungen spezialisiert hat. Dort wurde mir gesagt, dass konventionelle Heizungsbauer immer von Infrarotheizungen abraten, weil sie nicht viel daran verdienen. Bei dem Verkauf der Infrarotheizsysteme fallen nur geringe Provisionen ab. Zudem bestehen keine weiteren Verdienstmöglichkeiten durch die jährlichen Wartungsarbeiten.

Eine gute Beratung ist unbedingt erforderlich

Ein Mitarbeiter der Firma kam zu mir nach Hause und sah sich die Räume an. Nachdem er sie vermessen hatte, berechnete er die erforderliche Heizleistung für jeden Raum. Durch die Gespräche mit dem Kundenberater erfuhr ich noch viele wichtige Dinge bezüglich der Infrarotheizungen.

Für das Wohnzimmer empfahl er mir, anstatt eines großen Heizkörpers lieber drei kleinere anzubringen. Dadurch lässt sich der Wärmebedarf sehr viel besser regeln. In der Übergangszeit reicht es dann meistens aus, nur einen einzigen Heizkörper einzuschalten. Wenn es dann im Winter richtig kalt ist, können alle drei Heizkörper genutzt werden. Auf diese Weise lassen sich Energiekosten sparen. Da es in der Küche keinen freien Bereich an der Wand gibt, empfahl mir der Berater, einen Deckenheizkörper zu verwenden.

Der Berater teilte mir auch mit, wo die einzelnen Heizkörper angebracht werden sollten. Bei Infrarotheizungen verteilen sich die Wärmewellen zwar im ganzen Raum, aber trotzdem spielt die korrekte Platzierung eine wichtige Rolle. Zum Schluss der Beratung brauchten wir lediglich noch die Heizkörper auswählen. Für das Wohnzimmer nahmen wir drei Infrarotheizungen in Form eines Bildes. Im Bad kam ein Heizkörper als Spiegel. Das hat den großen Vorteil, dass der Spiegel nie beschlägt.

Die Montage der Infrarotheizkörper

Die Montage der Infrarotheizkörper war nicht sehr schwer. Zur Wand- und Deckenmontage lag geeignetes Befestigungsmaterial bei. Daher konnte ich zumindest die Wandgeräte ohne fremde Hilfe selbst anbringen. Lediglich bei dem Deckenheizkörper in der Küche brauchte ich eine Person, die mir dabei geholfen hat. Es ist ein bisschen schwierig, eine Wärmewellenheizung alleine an der Decke zu befestigen.

Für die Energieversorgung reichen übliche 230-Volt-Steckdosen völlig aus. Die Stecker der Heizkörper müssen einfach nur eingesteckt werden. Danach sind die Infrarotheizungen sofort einsatzbereit. Da ich die Montage selbst erledigen konnte, fielen keine weiteren Kosten dafür an.

Erste Erfahrungen mit der neuen Infrarotheizung

Nachdem ich die neue Infrarotheizung in Betrieb nahm, war ich zunächst etwas verwundert. Die Räume fühlten sich gar nicht so warm an. Trotzdem herrschte ein angenehmes und behagliches Klima. Es ist einfach ausgedrückt eine völlig andere Wärme als bei meiner alten Ölheizung.

Als besonders vorteilhaft empfinde ich, dass sich die Raumluft nicht so stark aufheizt. Dadurch ist sie immer etwas kühler und trocknet nicht aus. Zudem treten keine Luftverwirbelungen in den Räumen auf. Dadurch wird auch kein Staub aufgewirbelt.

Die gewünschte Raumtemperatur ließ sich bei meinem Infrarotheizsystem einfach über ein Thermostat mit Fernbedienung einstellen. Mit fiel dabei auf, dass die gefühlte Raumtemperatur viel höher war als die tatsächlich am Thermometer angezeigte Temperatur. Am Thermometer im Wohnzimmer wurde eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius angezeigt. Es fühlte sich jedoch an, als wären es weit über 20 Grad Celsius.

Vor- und Nachteile einer Infrarotheizung

Eine Infrarotheizung weist viele Vorteile auf. Natürlich gibt es wie überall einige Nachteile. In meinem Fall überwiegen jedoch die Vorteile. Diese wären:

  • Geringe Investitionskosten
  • Einfache Installation
  • Geringer Platzbedarf
  • Einfache Bedienung
  • Keine Wartungskosten
  • Angenehmes Raumklima
  • Keine großen Heizkörper mehr in den Räumen

Ein Nachteil, der nicht unerwähnt bleiben sollte, ist, dass es in Mietwohnungen ungünstig sein kann, eine Infrarotheizung einzubauen. Ein solches System wird mitunter nicht als richtiges Heizsystem anerkannt. Das hat zur Folge, dass die Mieter die Stromkosten zahlen und trotzdem noch an den Vermieter die üblichen Heizkosten entrichten müssen. Daher ist es sinnvoll, sich vor der Anschaffung einer Infrarotheizung mit dem Vermieter zu einigen.

Meine Erfahrungen in Zahlen ausgedrückt

Eine Erfahrung ist ja meistens ein wenig subjektiv. Daher können Zahlen zur Objektivität beitragen. Ich besitze ein kleines Einfamilienhaus, in dem ich fünf Räume beheize. Die Gesamtfläche aller zu heizenden Räume beträgt etwa 90 Quadratmeter. Da ich im Wohnzimmer drei Heizkörper benötigte, musste ich also insgesamt sieben Infrarotheizkörper anschaffen. Diese kosteten zusammen 3700 Euro. Für die neue Ölheizung sollte ich einen Preis von 8000 Euro bezahlen. Deshalb sparte ich bei der Investition schon 4300 Euro.

Die Stromkosten betrugen in einem Jahr etwa 2500 Euro. Im Vorjahr bezahlte ich für das Heizöl 1900 Euro. Die Mehrkosten von 600 Euro verringern sich aber noch, da weder eine Wartung noch eine Prüfung des Schornsteinfegers für die Infrarotheizungen erforderlich war. Für diese beiden Kostenfaktoren fielen jährlich ungefähr 250 Euro an. Bleiben jährliche Mehrkosten von ungefähr 350 Euro. Diese werden jedoch wieder durch die deutlich geringeren Anschaffungskosten ausgeglichen.

Neben den reinen Kosten und Einsparungen spielt für mich aber auch das angenehme Raumklima der Infrarotheizung eine sehr wichtige Rolle. Beim Einschalten der Heizung tritt kein Reizhusten mehr auf. Zudem fühlen sich die Wärmewellen wie Sonnenstrahlen an. Das ist auch für den Körper eine Wohltat.

Beim Kauf einer Infrarotheizung gibt es einiges zu beachten

Besonders wichtig ist, dass immer nur Markenmodelle von renommierten Herstellern genutzt werden sollten. Diese sind nicht nur an den Prüfsiegeln, sondern auch an den langen Garantiezeiten erkennbar. Es gibt mittlerweile auch schon sehr viele billige Infrarotheizungen, doch diese weisen nicht immer eine hohe Qualität auf. Die Folgen von solchen Billigangeboten sind hohe Verbrauchswerte bei einer geringen Heizleistung. Deshalb ist eine fachkundige Beratung immer erforderlich.

Typische Anfängerfehler

Es gibt typische Anfängerfehler, die ich ebenfalls fast begangen hätte. Da die Infrarotheiztechnik noch nicht so weit verbreitet ist, kennt man sich nicht so gut damit aus. Jeder Infrarotheizkörper ist mit einem Thermostat ausgestattet. Was allerdings nicht jedem sofort auffällt, ist, dass es sich nicht immer um ein regelbares Thermostat handelt. Bei einigen Infrarotheizungen ist es auf eine bestimmte Temperatur eingestellt, die sich nicht verändern lässt. Falls ein Raum also nicht so oft genutzt wird, gibt es in dem Fall keine Möglichkeit, die Temperatur zu verringern. Deshalb ist es empfehlenswert, lieber etwas mehr Geld auszugeben und eine Wärmewellenheizung mit regelbarem Thermostat zu wählen.

Fazit

Bis heute habe ich es nicht bereut, mich für die Anschaffung einer Infrarotheizung entschieden zu haben. Die Gründe dafür sind das deutlich bessere Raumklima sowie ein Beitrag zum Umweltschutz. Beim Heizen brauche ich kein schlechtes Gewissen mehr haben. Zurzeit sind die Energiekosten noch etwas höher als bei meiner alten Ölheizung, doch das ändert sich schon bald. Ich plane bereits, eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach zu installieren.